Was ist das für ein gelbes Ding in der Nase?

Einige Rinder und Kühe bei uns haben so ein gelbes Ding in der Nase. Wozu dient das? 

Die Antwort darauf ist eigentlich ganz einfach. Bei diesen Tieren handelt es sich um sogenannte Sauger. Das bedeutet, dass sie an den Zitzen oder anderen Körperteilen ihrer Artgenossen saugen. 

Die Ursache von Saugen

Das Saugen an Zitzen oder anderen Körperteilen ist ursprünglich eine Triebbefriedigung. 

Häufig kann man gegenseitiges Besaugen bei Kälbern nach der Fütterung beobachten. Oft ist die Fütterung von der Menge her abgeschlossen, aber vielleicht ging es zu schnell oder zu einfach. Besonders dann, wenn Kälber nicht aus dem Nuckeleimer, sondern aus dem offenen Eimer gefüttert werden. Ich achte darauf, dass die Nuckel der Nuckeleimer oder am Milchautomaten nicht zu leichtgängig sind, sodass sich die Kälber anstrengen müssen, ihre Milch zu saufen. Besonders wichtig ist dieses, wenn die Kälber in einer Gruppe laufen. Denn so ein Verhalten kann schnell zur Gewohnheit werden, die man später nur schwer wieder abgewöhnen kann.

Auch Langeweile kann ein Grund für gegenseitiges Besaugen sein. Hilfreich kann es sein, den Kälbern andere Beschäftigungen anzubieten. Entweder genügend Raufutter, dass man zur längeren Beschäftigung in Bälle oder alte Kanister mit Löchern einfüllt. Man kann auch alte Nuckel anbringen, an denen die Kälber nuckeln können.

Übermäßiger Stress durch zu enge oder zu volle Ställe können auch ein gegenseitiges Besaugen begünstigen. Dann ist das Besaugen eine Art der Kompensation des Stresses.

Wenn die Wasserversorgung unzureichend ist, kann das ebenfalls ein Besaugen begünstigen.

Es gibt aber auch ein Auftreten von Saugern, die nicht so offensichtlich erklärbar sind. Dann ist die Ursachenforschung schon kniffelige Detektivarbeit, bei der man nicht immer zu einem Ergebnis kommt.

 

Die Konsequenz von Saugen

Das Saugen an irgendwelchen Körperteilen ist nicht problematisch, wenn es nur einmaligig auftritt. Oft sind die Rollen beim gegenseitigen Besaugen allerdings klar verteilt in Besauger und Besaugter. Ein Besaugter hat dann häufig mehrfach unter dem Besaugen zu leiden.

Saugen die Tiere an den Zitzen anderer, kann es zu Infektionen und einer anschließenden Euterentzündung kommen. Bei Milchkühen fällt das schnell auf. Bei Kälbern und Rindern dagegen nicht so schnell. Wenn man bei Kälbern oder Rindern sieht, das ein Euterviertel angeschwollen ist, ist es meistens zu schon zu spät. Kommt das Tier dann in die Laktation, ist das Viertel meistens nicht funktionstüchtig. Das stellt das größte Problem des Besaugens dar.

Aber auch das Besaugen anderer Körperteile wie zum Beispiel der Ohren, des Nabels, des Präputium oder des Hodensackes kann zu Blutergüssen oder Wunden führen. Deswegen ist es angebracht, bei Beobachtung von Besaugen diesem auf jeden Fall entgegenzuwirken.

Möglichkeiten, Saugen zu verhindern

Hier sind verschiedene sogenannte Saugentwöhner dargestellt. Die Bilder stammen aus dem aktuellen Katalog der Firma Kerbl.

Das Besaugen kann man auf verschiedene Weise verhindern. Die am wenigsten drastische Maßnahme ist so ein Nasenring mit Stacheln, den es in verschiedenen Ausführungen und Größen gibt. Dieser wird einfach in die Nase eingesetzt und mit Hilfe einer Schraube so eng gedreht, dass er nicht mehr herausfallen kann. Alles unblutig. Will das Tier dann ein anderes Tier besaugen, kitzeln und pieksen die Stacheln so, dass das Saugen nicht geduldet wird und es zu Abwehrbewegungen kommt. Es gibt auch Stachelhalfter oder Nasenringe mit Dornen. So ein Nasenring wird durch die Nasenscheidewand gezogen.

In meiner Laufbahn als Tierarzt habe ich noch andere Maßnahmen kennengelernt. Einerseits wurde ein Nasenring durch Nase und Oberlippe gezogen, sodass das Tier beim Saugen keinen Unterdruck mehr erzeugen kann. Fressen und Saufen sind dagegen nicht beeinträchtigt.

In meinem Studium wurde noch eine OP vorgestellt, in der von der Unterseite der Zunge ein etwa fingerbreiter Schleimhautstreifen samt der Muskulatur entfernt und dann wieder so vernäht wird, dass die Tiere auch keinen Unterdruck mit der Zunge herstellen können. Allerdings habe ich so eine OP in meiner aktiven Tierärztlichen Tätigkeit noch nie durchgeführt.

Habt ihr noch mehr solcher Fragen? Stellt sie mir in den Kommentar.

Was ist das für ein gelbes Ding in der Nase?

Einige Rinder und Kühe bei uns haben so ein gelbes Ding in der Nase. Wozu dient das? 

Die Antwort darauf ist eigentlich ganz einfach. Bei diesen Tieren handelt es sich um sogenannte Sauger. Das bedeutet, dass sie an den Zitzen oder anderen Körperteilen ihrer Artgenossen saugen. 

Die Ursache von Saugen

Das Saugen an Zitzen oder anderen Körperteilen ist ursprünglich eine Triebbefriedigung. 

Häufig kann man gegenseitiges Besaugen bei Kälbern nach der Fütterung beobachten. Oft ist die Fütterung von der Menge her abgeschlossen, aber vielleicht ging es zu schnell oder zu einfach. Besonders dann, wenn Kälber nicht aus dem Nuckeleimer, sondern aus dem offenen Eimer gefüttert werden. Ich achte darauf, dass die Nuckel der Nuckeleimer oder am Milchautomaten nicht zu leichtgängig sind, sodass sich die Kälber anstrengen müssen, ihre Milch zu saufen. Besonders wichtig ist dieses, wenn die Kälber in einer Gruppe laufen. Denn so ein Verhalten kann schnell zur Gewohnheit werden, die man später nur schwer wieder abgewöhnen kann.

Auch Langeweile kann ein Grund für gegenseitiges Besaugen sein. Hilfreich kann es sein, den Kälbern andere Beschäftigungen anzubieten. Entweder genügend Raufutter, dass man zur längeren Beschäftigung in Bälle oder alte Kanister mit Löchern einfüllt. Man kann auch alte Nuckel anbringen, an denen die Kälber nuckeln können.

Übermäßiger Stress durch zu enge oder zu volle Ställe können auch ein gegenseitiges Besaugen begünstigen. Dann ist das Besaugen eine Art der Kompensation des Stresses.

Wenn die Wasserversorgung unzureichend ist, kann das ebenfalls ein Besaugen begünstigen.

Es gibt aber auch ein Auftreten von Saugern, die nicht so offensichtlich erklärbar sind. Dann ist die Ursachenforschung schon kniffelige Detektivarbeit, bei der man nicht immer zu einem Ergebnis kommt.

 

Die Konsequenz von Saugen

Das Saugen an irgendwelchen Körperteilen ist nicht problematisch, wenn es nur einmaligig auftritt. Oft sind die Rollen beim gegenseitigen Besaugen allerdings klar verteilt in Besauger und Besaugter. Ein Besaugter hat dann häufig mehrfach unter dem Besaugen zu leiden.

Saugen die Tiere an den Zitzen anderer, kann es zu Infektionen und einer anschließenden Euterentzündung kommen. Bei Milchkühen fällt das schnell auf. Bei Kälbern und Rindern dagegen nicht so schnell. Wenn man bei Kälbern oder Rindern sieht, das ein Euterviertel angeschwollen ist, ist es meistens zu schon zu spät. Kommt das Tier dann in die Laktation, ist das Viertel meistens nicht funktionstüchtig. Das stellt das größte Problem des Besaugens dar.

Aber auch das Besaugen anderer Körperteile wie zum Beispiel der Ohren, des Nabels, des Präputium oder des Hodensackes kann zu Blutergüssen oder Wunden führen. Deswegen ist es angebracht, bei Beobachtung von Besaugen diesem auf jeden Fall entgegenzuwirken.

Möglichkeiten, Saugen zu verhindern

Hier sind verschiedene sogenannte Saugentwöhner dargestellt. Die Bilder stammen aus dem aktuellen Katalog der Firma Kerbl.

Das Besaugen kann man auf verschiedene Weise verhindern. Die am wenigsten drastische Maßnahme ist so ein Nasenring mit Stacheln, den es in verschiedenen Ausführungen und Größen gibt. Dieser wird einfach in die Nase eingesetzt und mit Hilfe einer Schraube so eng gedreht, dass er nicht mehr herausfallen kann. Alles unblutig. Will das Tier dann ein anderes Tier besaugen, kitzeln und pieksen die Stacheln so, dass das Saugen nicht geduldet wird und es zu Abwehrbewegungen kommt. Es gibt auch Stachelhalfter oder Nasenringe mit Dornen. So ein Nasenring wird durch die Nasenscheidewand gezogen.

In meiner Laufbahn als Tierarzt habe ich noch andere Maßnahmen kennengelernt. Einerseits wurde ein Nasenring durch Nase und Oberlippe gezogen, sodass das Tier beim Saugen keinen Unterdruck mehr erzeugen kann. Fressen und Saufen sind dagegen nicht beeinträchtigt.

In meinem Studium wurde noch eine OP vorgestellt, in der von der Unterseite der Zunge ein etwa fingerbreiter Schleimhautstreifen samt der Muskulatur entfernt und dann wieder so vernäht wird, dass die Tiere auch keinen Unterdruck mit der Zunge herstellen können. Allerdings habe ich so eine OP in meiner aktiven Tierärztlichen Tätigkeit noch nie durchgeführt.

Habt ihr noch mehr solcher Fragen? Stellt sie mir in den Kommentar.